2016/11/30: Gääääähn

Also eigentlich IST mir nicht langweilig, sondern ich BIN langwellig.

Felix und ich haben den freien Tag heute so richtig ausgekostet und waren mittags Nudeln essen und haben im Anschluss noch Brot und mir einen Kaffee gekauft. Ansonsten hingen wir zuhause herum.

Ja, das mit dem „richtig auskosten“ war leicht sarkastisch gemeint. Und ja, das muss auch mal sein. Weiterlesen

Ausblick: Dezember 2016

Wer hier mitliest, weiß: Der Dezember wird sehr aufregend. Denn Mitte des Monats ziehen wir zurück nach Deutschland.

Bis dahin stehen noch eine Nikolausfeier sowie diverse Geburtstags- und Abschiedsfeiern an. Außer uns gehen noch einige andere. Um Weihnachten herum sind es dieses Mal sogar mehrere und im Februar steht abermals eine Welle bevor.

Lustigerweise werden wir sogar mit mehreren Freunden und Bekannten am selben Wochenende, dem selben Tag und teilweise sogar demselben Flug abreisen. Einige von denen fliegen nur über Weihnachten in die Heimat, aber einige verlassen Shanghai genauso wie wir.

Bis dahin bin ich ordentlich ausgelastet (zum Beispiel wegen der spontanen Woche Kindergartenfrei, Erklärung gibt’s hier *klick*). Was einerseits ein bisschen schade ist, da ich gerne noch mal ein wenig entspannen wollte. Andererseits ist das vielleicht auch gar nicht schlecht, da komme ich nicht zum Nachdenken.

Es ist eine wilde Mischung zwischen Abschiedsschmerz, Vorfreude, Angst vor den Veränderungen, Respekt vor der ganzen Arbeit und dem Moment genießen. Aktuell fühlt es sich gut an, aber fragt mich in fünf Minuten noch mal. ;) Das wechselt momentan ständig und ich bin ein bisschen (ok, ein bisschen sehr) nah am Wasser gebaut.

Viele Grüße aus Shanghai,
Mareike

2016/11/27: Bleibt alles anders

Alltag, ach, Alltag… Wer braucht schon Alltag? Ich schon. Tatsächlich hätte ich sogar gerne einen ganz langweiligen – aber nun, der ist mir einfach nicht gegönnt.

Nachdem die letzte Woche schon etwas durcheinander war, wird die nächste ganz anders, als gedacht: Der Kindergarten ist nämlich wegen „Hand-Mund-Fuß“ geschlossen. Mindestens die kommende Woche über, vielleicht noch länger.

Diese Krankheit ist wirklich ätzend, aber irgendwie reagieren die Chinesen da anscheinend besonders empfindlich drauf. Also im übertragenen Sinne. Ab soundsoviel kranken Schülern (oder einem anderen System, im Detail weiß ich das nicht) wird eine Einrichtung nämlich einfach erstmal geschlossen, damit das Virus nicht weiter verbreitet wird. Weiterlesen

Von Namen

Chinesen haben normalerweise zusätzlich zu ihrem chinesischen Namen noch einen westlichen. So heißen sie also zum Beispiel „Jack“, „Jason“, „Sarah“, „Alice“, „Lucy“, „Sam“, „Lee“ und so weiter. Meist ist das ein eher schmissiger kürzerer Name.

Teilweise haben die Eltern diesen Namen ausgesucht, teilweise geben sie sich den selbst. Soweit ich das verstanden habe, sind die westlichen Namen nicht im Pass oder sonstwo eingetragen und man kann sich nennen, wie man möchte. So kommt es wohl auch oft vor, dass bei einem Jobwechsel auch der westliche Vorname ein anderer ist, weil einem der momentane einfach nicht mehr zusagt und ein Neuer her muss.

Manchmal empfinde ich die Wahl als amüsant. So fand ich die Kellnerin namens „Doris“ besonders niedlich und dass die Kindergärtnerin eines befreundeten Kindes „Candy“ heißt. Das klingt für mich persönlich immer nach einem Strippernamen. Das ist nicht böse oder abwertend gemeint!

So ähnlich ergeht es mir bei „Star“, „Priscilla“ und „Velvet“. Weiterlesen

2016/11/23: Adventskalender, mal etwas anders

Keine Sorge, hier steht kein Text zum #adventskalendergate. (Und falls ihr nicht wisst, was der Hashtag bedeutet beziehungsweise worauf ich anspiele: Seid froh! Fragt besser nicht! Wirklich nicht!)

Auch wird es hier keinen Adventskalender mit Gewinnspielen geben.

Ich möchte euch nur mitteilen, dass Felix ab morgen die ersten Türchen seiner Adventskalender öffnen darf. Er hat nämlich zwei bekommen, einen von uns und einen von Oma und Opa. Pascal hat die von seiner Geschäftsreise im Oktober mitgebracht.

Und weil die beiden Kalender echt viel Platz im Koffer einnehmen würden und ja dann größtenteils leer wären, beginnen wir schon ab morgen damit und zählen damit bis zur Abreise herunter.

„Ja, wie…? Und was ist dann mit der Zeit bis Weihnachten?“ wurde ich aus Deutschland bereits entgeistert gefragt. Ja… Nix halt. Er wird das schon überleben. In der letzten Woche vor Weihnachten ist so viel los, das wird wohl das kleinste Problem sein.

Wir fanden unseren Einfall super genial und voll innovativ. Bis wir dann zufällig herausfanden, das viele Expats das so machen, die über Weihnachten in den Urlaub fahren. Sei es nun in die Heimat oder woanders hin. Püh! Weiterlesen

Anekdote #81: Ein neues Schloss

Vorletzte Woche oder so waren wir bei einem Playdate und die Ayi schrieb mir eine Nachricht. Das ist soweit schon mal echt ungewöhnlich. Sie fragte darin, ob ich denn Besuch erwarten würde. Ich war etwas überrascht und verneinte.

In der nächsten Nachricht stand sinngemäß, dass jemand mit einem Schlüssel da gewesen wäre und sie denjenigen nicht ‚reingelassen hat. Ich hatte zwar ein komisches Gefühl, war beim Playdate aber sehr beschäftigt, die Kinder zu beaufsichtigen und dachte zunächst an ein Missverständnis. Unser Vermieter arbeitet mit einem Hausmeisterservice zusammen. Die haben einen Schlüssel zu unserer Wohnung und da ein paar kleinere Reparaturen anstanden, ging ich davon aus, dass es einer von denen gewesen wäre. Weiterlesen

Anekdote #80: Zeitungen und Sprachbarriere, die vierhunderttausendste

Leider denken Einige von euch ja immer noch, ich würde unsere Ayi – beziehungsweise unsere vorherigen – nicht respektieren. Das stimmt nicht. Denn wenn das wahr wäre, würde ich mir über Situationen wie die folgenden gar keine Gedanken machen.

Aber der Reihe nach: Wie euch jetzt vermutlich nicht sonderlich überraschen wird, lesen wir hier keine Zeitung. Daher haben wir also normalerweise auch keine da. Was eigentlich schade ist, denn aus Zeitungspapier kann man viele tolle Dinge machen. Bei einem Umzug Gläser und Geschirr drin einwickeln, es in nass gewordenen Schuhe stopfen oder was draus basteln. Die Möglichkeiten sind vielfältig. So kann man es unter anderem prima zum Putzen verwenden und Fenster oder Spiegel damit streifenfrei säubern. Ich persönlich habe das so gut wie nie gemacht, aber das liest man ja überall. Weiterlesen

2016/11/16: Immer dieses Real Life!

Ich habe in letzter Zeit kaum gebloggt. Das lag daran, dass ich einerseits dieses Real Life und tausend Termine und so hatte. Dazu kommt, dass Felix schlecht oder erst sehr spät schläft und ich dann eben auch. Das Wetter ist hier gerade typisch Herbst, es schwankt zwischen arschkalt und überraschend schwülwarm und mein Kreislauf findet das eher so semi. Mir fehlte die Zeit, die Muße und oft war ich auch einfach zu müde. Viele Beiträge habe ich begonnen und dann nicht zu Ende geschrieben. Weil irgendwas fehlte. Oder ich das Gefühl hatte, dass ich mich dann wieder wegen irgendwas rechtfertigen muss. Oder weil ich das alles nicht so in Worte fassen konnte. Oder weil ich das Gefühl hatte, ich hatte das schon ein paar Mal erzählt, nur anders. Oder, oder, oder. Weiterlesen

Anekdote #79: WeChat Payment

Eines der geilsten Features von WeChat ist, dass man da Geld verschicken und empfangen kann. Ich kann also an diversen Stellen damit bezahlen, aber wir können uns auch einfach so transferieren. Wenn du Das ist so unfassbar praktisch! Gerade für Kleinbeträge und weil man das auch gut nachvollziehen kann. Wenn zum Beispiel einer einer Sammelbestellung Bastelpapier macht und von jedem Dreieurofuffzig kriegt, dann muss man da nicht herumhantieren oder dran denken, wenn man sich sieht oder so, sondern überweist das schnell. Theoretisch kann man auch seine Rechnungen bezahlen und so, aber ich kann da nur mein Handyguthaben mit aufladen. Denn, und jetzt kommt’s: Meine Bankkarte ist nicht verbunden. Alles, was da drauf ist, bekam ich von Pascal oder Freunden überwiesen.

Soweit wäre das ja egal, könnte man meinen. Ist es aber nicht. Denn durch das Verknüpfen seiner Bankkarte bestätigt man seine Identität. Einigen Gruppen darf man gar nicht beitreten. Und vor allem ist diese Transferfunktion limitiert. Mit Beschränkungen, die man so nicht nachvollziehen kann. Weiterlesen