2016/10/22: Regen, Regen, Regen… Und Pakete. Nochmal.

Es hat wieder – beziehungsweise immer noch – geschüttet wie aus Kübeln. Der Tag lief ziemlich anders, als geplant, aber gut und war echt schön. Davon wollte ich euch aber gar nicht erzählen, sondern von der Fortsetzung der Paket-Story.

Gestern Abend sah ich in die Mail und die Tracking-Liste nochmal an und war der Meinung fest, dass es sich DOCH um eine weitere Lieferung handelt, mir aber einfach diese blöde SMS fehlte. Also schrieb ich eine Mail an den Kundenservice, die aber erst wesentlich später beantwortet wurde, als ich das Problem schon selbst gelöst hatte. Aber ich will nicht vorgreifen. Im Laufe des Tages bekam ich eine weitere SMS und sah, dass das wieder etwas im Shop lag. Es hätte sein können, dass das das wichtige Element ist oder etwas für mich. Da das Kind aber ganz aufgeregt wegen seines Pakets war, latschten Felix und ich nach unserem Ausflug nochmal in den Supermarkt. Dieses mal waren es zwei Mitarbeiterinnen und ich zeigte der einen meine SMS. Sie schlug das Buch auf und ich sah meinen Namen nochmal in der Liste auftauchen.

YES!

Ich deutete also auf die entsprechende Zeile und zeigte immer wieder darauf, dass das ja derselbe Name und dieselbe Telefonnummer sei. Sie erklärte aber wieder, dass ich da die SMS bräuchte und ich sagte, ich hätte keine bekommen und so weiter und so fort und es endete darin, dass wieder diverse Leute an meinem Telefon herumhantierten. Man gewöhnt sich ja an alles. Und ich habe Desinfektionstücher zuhause. ;)

Es ging hin und her und ich zeigte wieder auf die Namen und die Nummer und den Stapel und ach, ich war einfach so müde und wollte nur dieses Scheißpaket. Natürlich lächelte ich weiterhin und war nett, aber halt eben echt müde. Ich beobachtete, wie die eine Frau noch am Computer herumtippte und alle wieder an meinem Handy zugange waren und ich sah mich den Kram im Geiste einfach noch mal bestellen.

Die eine Frau erklärte mir ganz langsam was auf Chinesisch und zeigte immer Richtung Ausgang, aber ich verstand rein gar nichts und muss wohl echt verzweifelt ausgesehen haben. Sie deutete an, dass sie mitkommen würde und ich packte meine Siebensachen (wir waren vorher Einkaufen und ich hatte eine Papiertüte dabei, die der Luftfeuchtigkeit wegen schon begann, aufzuweichen und ich fummelte da so herum und wollte Felix von dem Tresen herunterheben, auf den ich ihn gesetzt hatte. Sie kam mir aber zuvor und während sie ihn ‚runtersetzen wollte, entschied sie, dass es wohl schneller und einfacher ist, wenn sie ihn einfach auf dem Arm lässt. Da er das anscheinend ganz gut fand und nicht mal im Ansatz protestierte, dachte ich, ach, was soll’s und freute mich über die Hilfe. Trotzdem kam ich mir selten doof vor.

Weil sie vorher auf die Adresse in der Bestätigungsmail zeigte, dachte ich, vielleicht gibt es in der chinesischen Umschreibung da ja noch eine Zusatzinformation und das befindet sich irgendwie einen Eingang weiter oder so. Als wir dann am Eingang ankamen, zeigte sie nochmal auf mein Handy und machte ein paar Gesten und endlich fiel bei mir der Groschen und ich musste lachen.

Der Handyempfang im Supermarkt ist so schlecht und deswegen standen wir da. Die andere Dame hatte mir nämlich einfach noch mal eine SMS mit dem Abholcode geschickt und damit die ankam, standen wir also hier. Ich schaltete in den Flugmodus und wieder zurück und *pling*, kam eine SMS und wir grinsten alle drei und gingen wieder zurück.

Im Anschluss konnte ich also problemlos zwei Pakete nach Hause tragen. (Ok, „problemlos“ in Anführungszeichen, denn die Tüte riss dann doch noch und es schüttete ja immer noch wie aus Kübeln.)

Das war zwar eine schwere Geburt, aber jetzt ist endlich alles da. Ich bin echt so dankbar, dass ich hier schon so oft auf große Hilfsbereitschaft gestoßen bin. Schließlich ist das mit der immensen Sprachbarriere teilweise echt schwer und man darf ja auch nicht vergessen, dass die beiden Damen von der Abholstelle da ja auch keinen müden Cent dran verdient haben.

Viele Grüße aus Shanghai,
Mareike

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