Es regnet, es regnet…

…und alle werden nass. Düsseldorf hat laut Wikipedia durchschnittlich 181,8 Regentage im Jahr. Shanghai 130. Dabei regnet es gerne nicht einfach nur, sondern schüttet stunden- oder tagelang wie aus Kübeln. Das ist nicht ganz so geil, bei einigen sind nun schon Keller oder Erdgeschoss vollgelaufen.

Gut, dass wir unsere Gummistiefel mitgenommen haben. Doof, dass Felix seine nicht tragen möchte. Naja.

regenschirm-1Da die Meinungen, ob es in Shanghai eine Regenzeit gibt oder nicht, anscheinend auseinander gehen, lasst mich euch die Quintessenz meiner Recherche mitteilen. Also: Regenzeit gibt es keine, aber da wir uns in einem subtropischen Monsunklima ist es total offensichtlich, dass es eine geben muss. (Wie kann ich Dummerchen da was anderes behaupten?). Im Juni regnet es am meisten, manchmal auch im Juli. Im August fällt allerdings der meiste Regen.

Alles klar? Bei mir auch nicht. ;)

Außerdem gibt drei ausgeprägte Regenperioden, die man als „Frühlingsregen“, „Pflaumenregen“ und „Herbstregen“ bezeichnet. Da ein Newsletter die Tage vom „Pflaumenregen“ sprach, habe ich den „Frühlingsregen“ anscheinend verpasst.

Generell ist Shanghai so mittelgut auf den ganzen Regen ausgerichtet. Es ist ein sehr spannendes Phänomen, dass es ja nun offensichtlich des Öfteren mal regnet. Das hindert die Leute aber nicht daran, draußen Rolltreppen und sonstiges zu installieren. Und schon gar nicht, irgendwelche Fliesen im Außenbereich zu verlegen.

Man könnte ja auf die Idee kommen, dass eine Treppe aus rutschigen Fliesen vielleicht nicht so clever ist oder man einen Weg besser rutschfest pflastern sollte. Aber wo kommen wir denn da hin?

Bei manchen Malls und Compounds sind die Eingänge großzügig überdacht, so dass man halbwegs trocken bleibt und oft werden großflächig Schmutzfangmatten ausgerollt. Hinzu kommt, dass die Personalkosten hier ja nicht so hoch sind und die sich alle wen leisten, der dann mal eben öfters durchwischt. Das ist schon mal ziemlich cool.

Dennoch habe ich mich neulich im Eingangsbereich eines noblen Hotels ordentlich auf den Hosenboden gesetzt, weil es da so rutschig war. Aua. Tja. Ist halt auch nicht alles Gold, was glänzt.

Nun aber zu dem Foto, das man weiter oben sieht und das euch bestimmt schon neugierig gemacht hat. Was das wohl ist? Hmmm? Ich hatte auch lange gegrübelt, bis ich dann mal in eine Mall ging, als es schüttete.

Das ist ein Schirmtüten-Spender! Da steckt man seinen Schirm oben rein und schwups, ist das patschnasse Ding von einer Tüte ummantelt und tropft nicht die ganze Bude voll. Ist das mal durchdacht? Ich bin total begeistert!

So wie auf dem Foto links sieht das dann aus. Und ja, auf dem Beispielfoto trage ich einen kleinen Kinderschirm. Besser als nix.

Beim Frisör oder generell kleineren Läden habe ich draußen auch schon Schirmhalter mit Nummern gesehen. Da hat man dann Vertiefungen, an denen man wie bei einer Garderobe den Schirm abstellen und dann einen Schlüssel dafür mitnehmen kann. das ist die umweltfreundlichere Variante als die mit den Tüten. Aber eben auch nur für kleinere Läden oder so geeignet.

Die stehen nicht immer da und wenn es gießt, dann habe ich auch kein Interesse daran, mich länger als nötig draußen aufzuhalten. Da kann der Regen noch so warm sein.

Nachtrag um 17:37 Uhr: Ha, ratet, was ich gerade gesehen habe und dann auch noch regengeschützt für euch fotografieren konnte? Genau, so einen Schirmständer zum Abschließen. Tadaaa!

Nachtrag vom 18.062015, 20:47 Uhr: Hier gibt’s einige Fotos zu sehen. Ich habe nicht übertrieben, es hat echt ordentlich geschüttet! http://online.thatsmags.com/post/10-crazy-photos-of-shanghais-flooding

So, und jetzt entschuldigt mich – ich muss wieder los und durch den Monsuuuuuuuuuuuuuuuuuuuun *träller*. ;)

6 Gedanken zu “Es regnet, es regnet…

  1. Und meistens steht neben dem Schirmtütenspender dann ein Uniformierter, der aufpasst, dass auch jeder eine Tüte nimmt :-D Ich bin schon oft zurückgepfiffen worden, weil ich einfach dran vorbeigegangen bin.

    In den Family Marts steht am Eingang oft einfach eine Kiste, wo jeder seinen Schirm reinwirft. Ich bin immer wieder erstaunt, dass da keiner wegkommt …

    Und, was ich ja auch ganz toll finde: Sobald ein paar Tropfen vom Himmel fallen, verkaufen sie überall an den Ausgängen (U-Bahn, Einkaufszentren) Schirme in Massen. Die sind zwar der letzte Schrott, aber sehr praktisch, wenn man den eigenen mal wieder in der U-Bahn vergessen hat …

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    • Oh ja, da sind die mitunter ganz schön streng. :D

      Ich musste vorhin die ganze Zeit daran denken, dass ich bloß meinen Schirm mitnehme und nicht den Schlüssel dafür im Portemonaie vergesse. Das hätte mich so geärgert! In der Kita funktioniert das Prinzip mit dem Haufen auch sehr gut.

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  2. Abgesehen davon, dass ich es dir gerade ein bisschen übel nehme, dass ich jetzt tatsächlich wegen des letzten Satzes einen Ohrwurm von Tokyo Hotel habe (meine Fanphase in der Pubertät war doch wohl ziemlich schlimm): schöner Beitrag! Und sehr kreativ, mit den Tüten und dem abschließbaren Ding. Aber was passiert dann, wenn einer seinen Schirm vergisst? Hat der Ladenbesitzer dann einen Generalschlüssel oder bleibt der Schirm auf ewig da?

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    • Gnihihi. Ich bin auch ganz schlimm Ohrwurmgeplagt. :D

      Das hab ich mich auch gefragt. Ich schätze, das größere Problem für ihn ist, dass der Schlüssel dann weg ist. Das Knacken geht vermutlich leichter. Aber die kann man sicherlich einfach nachordern.

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